Am Donnerstag tagte die Spruchkammer über das weitere vorgehen beim abgebrochen Aufstiegsspiel des TuS Westfalia Wethmar vom vergangenen Samstag (24.06.2017).

2 Spieler des VfB Börnig waren kurz vor Ende der Partie völlig ausgerastet. Einer trat und verfolgte einen Spieler des TuS, der andere verletzte durch Tritte einen Ordner. Es folgte ein Polizeieinsatz und Spielabbruch. Die beiden Verletzten mussten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

Nun hat die Spruchkammer Ihr Ergebnis gefällt:

Das Spiel behält die Wertung. Heißt: Es bleibt beim 1:1. Der VfB Börnig trennte sich von beiden „Tätern“, die zudem noch 9 und 12 Monate vom Verband gesperrt wurden. Nähere Infos zur Urteilsbegründung findet Ihr Hier

Nun hat sich Dominik Billeb das ganze Geschehen und die dazugehörige Meinung der Spruchkammer mal durch den Kopf gehen lassen und einen anschaulichen Leserbrief an die Ruhr Nachrichten und Altluenen.net gesendet.

Herr Billeb schreibt:

Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte um die Veröffentlichung des nachfolgenden Leserbriefs zu Ihrer Berichterstattung rund um das Thema des abgebrochenen Jugendspiels Westfalia Wethmar gegen VfB Börnig:

Es ist schon traurig genug, dass sich eine Bezirksjugendspruchkammer mit einem Fall solch einer Art befassen muss. Hier werden Kinder über die Sportanlage gejagt, hier treten Kinder einem Ordner gegen den Kopf. So ganz realisieren das genau solche Szenen in der C-Jugend passieren kann ich nicht.

Ich danke Benedikt Ophaus für seinen Kommentar in den Ruhr Nachrichten von Montag, dem 26.06.2017. „Die Spruchkammer muss ein Zeichen setzen“ hieß es in diesem Kommentar. Nun hat die Bezirksjugendspruchkammer es meiner Meinung nach leider verpasst ein Zeichen zu setzen, das sowohl für die Spieler als auch für den Verein unmissverständlich ist. Die brutalen Akteure wurden für 9 bzw. 12 Monate aus dem Verkehr gezogen. Ich mag nicht darüber urteilen ob diese Strafen angemessen sind, da ich keinerlei Vergleichswerte in diesem Fall habe. Es bleibt zu hoffen, dass sich beide Spieler in den nächsten Monaten einmal Gedanken über Ihr Verhalten machen. Von Reue war zu mindestens während der Verhandlung scheinbar nichts zu spüren.

Wenn die Spruchkammer anführt, dass die Spielzeit „praktisch“ abgelaufen war und genau deswegen die Wertung des Spiels nicht geändert wird, sage ich: „Hier hat die Bezirksjugendspruchkammer klar verpasst ein Zeichen zu setzen“. Wer entscheidet hier wie lange man braucht ein weiteres Tor zu schießen? Sind es 30 Sekunden oder 30 Minuten? Für mich nicht verständlich. Auch hier hat Benedikt Ophaus Recht wenn er sagt, dass der Fußball in diesem Thema oft genug Geschichte geschrieben hat. Weiter hat die Spruchkammer angeführt das der Schiedsrichtiger die Partie lieber unterbrechen sollte statt abbrechen. Klingt für mich eher wie Hohn und Spott wenn Rettungswagen und Polizei an der Sportanlage sind um die Situation zu beruhigen und verletzte Personen zu versorgen. Wer hätte danach noch an Fußballspielen gedacht? Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren sicherlich nicht.

Dieser Spielabbruch wurde ganz klar herbeigeführt durch das beschämende Verhalten der Spieler vom VfB Börnig. Hier wird ein Urteil gegen den Fair Play Gedanken gefällt. Wie sieht das für die Zukunft aus? Kann nun jeder Verein, wenn er es denn möchte, einen Spielabbruch in einem wichtigen Spiel kurz vor Ende provozieren wenn das Ergebnis grade so passt? Ich halte diese Entscheidung in Zusammenhang mit dieser Urteilsbegründung für gravierend falsch und hoffe sehr darauf, dass die Vereinsverantwortlichen von Westfalia Wethmar dieses Urteil vor der nächsten Instanz prüfen lassen, ganz egal ob rein sportlich am Samstag der Aufstieg geschafft wird oder nicht. Ich wünsche den Jungs von Trainer Niklas Rath dafür alles Gute.

Der Wahnsinn an der Sache ist das nun eine Mannschaft wie der VfB Börnig weiterhin die Chance hat nach diesem Skandal den Aufstieg zu schaffen. Es mag sein, dass hier nur zwei von vielen falsch gehandelt haben, allerdings sollte gerade in Hinblick auf die Zukunft hier ein deutliches Zeichen gesetzt werden.

Chance verpasst liebe Bezirksjugendspruchkammer.

Mit sportlichen Grüßen

Dominik Billeb

Herr Billeb spricht damit wohl JEDEM aus der Seele. Vielen Dank.